Der westliche Mann wird unterdrückt und verweiblicht, er ist sogar vom Aussterben bedroht. Dies ist ein Mantra, das viele Reichsbürger, Incels, Neonazis, Frauenhasser und sonstige Maskulinisten teilen.
Tobias Ginsburg hat sich ihnen ein Jahr lang unter falscher Identität angeschlossen, um herauszufinden, welche Ängste ihren Hass befeuern und was einen „wahren Mann“ in ihrem Sinne ausmacht.
Daraus ist ein Buch entstanden: Die letzten Männer des Westens. Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats. Ginsburg breitet die lang ignorierte Verbindung von „neofaschistischem Denken und Männlichkeitswahn“ aus und erzählt vom Eintauchen in eine Szene, deren Kernaussagen längst salonfähig geworden sind.
Das RAA-Projekt Klappe auf! lud ihn am 24. Januar 2023 nach Rostock ein, wo rund 170 Menschen im Peter-Weiss-Haus der Inszenierung durch Ginsburg, Rapper Anton Schneider (Fatoni) und Slam-Poet Hinnerk Köhn lauschten. Die drei machten es möglich auch über Verhältnisse zu lachen, die eigentlich höchst besorgniserregend sind, und stellten klar, dass es ein Privileg sei, frei über verschiedene Sachinhalte zu diskutieren und dabei gemeinsam Grenzen auszuloten. Den menschenverachtenden Ansichten, die in den Kreisen maskulinistischer Organisationen propagiert werden, gilt es mit aktiv-demokratischem Engagement entgegenzuwirken.
Einige Eindrücke von der Lesung können in diesem ARTE-Beitrag angesehen werden:
Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Amadeu-Antonio-Stiftung.
Klappe auf! verbindet demokratie- und medienpädagogische Bildungsformate mit dem Ziel, das Empowerment von Jugendlichen, die von Rassismus/Diskriminierung betroffen sind, zu fördern und darüber hinaus eine Vielzahl von jungen Menschen sowie pädagogische Fachkräfte in Bildungsinstitutionen für die Thematik zu sensibilisieren und ebenfalls als Multiplikator*innen zu gewinnen. Mehr dazu unter: www.klappe-auf-mv.de
