Geflüchtete Rom*nja sind in Mecklenburg-Vorpommern in besonderem Maße Diskriminierung ausgesetzt und von Traumata betroffen. Sowohl das Personal in den Gemeinschaftsunterkünften als auch pädagogische Fachkräfte benötigen für die neuen Herausforderungen in der Arbeit mit geflüchteten Rom*nja Beratung, Schulung, Sensibilisierung und Begleitung.
Um konstruktiv und unterstützend mit den Geflüchteten umgehen zu können, braucht es kritische Aufklärungs- und Bildungsarbeit mit dem Ziel, Stereotype und gesellschaftlich seit Jahrhunderten tradierte Wahrnehmung von und den Umgang mit als fremd konstruierten Menschen/sozialen Gruppen aufzubrechen und bewusst zu machen. Insbesondere die deutsche Gesellschaft steht hier aufgrund des Völkermordes an Sint*izze und Rom*nja in der Zeit des Nationalsozialismus in besonderer Verantwortung gegenüber dieser Minderheit. Es braucht zudem Möglichkeiten der Selbstermächtigung von durch „Antiziganismus“ betroffenen Personengruppen.
Mit der Einrichtung einer Fachstelle zur Unterstützung von Multiplikator*innen in der Arbeit mit geflüchteten Roma in MV werden erfolgversprechende Handlungsansätze ausfindig gemacht und Basiswissen generiert, um die Kommunikation mit Angehörigen der Rom*nja-Community zu verbessern und deren Zugänge zu Integrationsangeboten, Kitas, Schulen und Gesamtgesellschaft zu erleichtern.
Die Fachstelle entwickelt und unterbreitet Schulungsangebote für verschiedene Berufsgruppen und punktuelle Bildungsformate für die breitere Bevölkerung. Zudem soll die Vernetzung mit den landesübergreifenden Sint*izze- und Rom*nja Vereinen und Verbänden gefestigt werden. Die Fachstelle wird außerdem Beratungsangebote für die Verbesserung einer inklusiven Landespolitik bezüglich der Integration der Rom*nja-Communities zur Verfügung stellen. So soll, über die Weiterentwicklung kommunaler Strukturen und die Fortbildung von Personen an Schlüsselpositionen, die Stärkung dieser vulnerablen Gruppe und insbesondere von Kindern und Jugendlichen, erreicht werden und verbesserte Zugänge zur Mehrheitsgesellschaft eröffnet werden.
Ansprechpartnerin
Dr. Iris Wachsmuth
Projektleiterin
Fachstelle zur Unterstützung der Arbeit mit geflüchteten Rom*nja in M-V
E-Mail: iris.wachsmuth@raa-mv.de
Telefon: 0151 50562584
Die Fachstelle für die Unterstützung der Arbeit mit geflüchteten Rom*nja in M-V ist ein Angebot der RAA Mecklenburg-Vorpommern e. V. und wird finanziert aus Mitteln des Landesamts für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern.
