Für viele Menschen gehört es zum Alltag: Stress im Zug. Nachdem ihr Ticket kontrolliert wurde, werden sie zusätzlich nach ihrem Ausweis gefragt. Meistens sind sie dabei die einzigen, deren Ausweispapiere kontrolliert werden. Der Grund: Racial Profiling.
Racial Profiling – Was ist das?
Menschen werden von Sicherheitsbehörden aufgrund ihres Aussehens als „Ausländer*innen“ eingestuft, als „potenziell kriminell“ oder „illegale Einwander*innen“ angesehen und deshalb Personalienkontrollen unterzogen. Die ständigen Verdächtigungen auf Grundlage rassistischer Othering-Prozesse sind für viele Menschen in Deutschland ein Problem und führen oft zu psychischen Folgewirkungen für die davon Betroffenen. Diese rassistische Praxis findet nicht nur im Zug, sondern auch auf öffentlichen Plätzen oder in Parks statt. Man nennt dieses Vorgehen auch „anlasslose Personenkontrolle“. Mehr über Racial Profiling als Praxis des institutionellen Rassismus findet sich auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.
Diskriminierung im Alltag als Filmthema
Das Team “Galactic Egos” aus Rostock hat sich genau dieses Thema für ihren Film ausgesucht. Sie begleiten eine junge Frau in ihrem Alltag und zeigen, was tagtägliche Ausgrenzung und rassistische Diskriminierung mit ihr machen. Zum Team gehören Kimia, Tahera, Nyne, Fernando und Nasir.
Die “Galactic Egos” hatten ein arbeitsreiches Wochenende. Der Drehtag am Samstag begann schon um 9:00 Uhr mit der ersten Szene. Diese drehten sie in einem Lebensmittelgeschäft. Dort wurde ihnen sogar ein kleiner Raum zur Verfügung gestellt, in dem sie drehen konnten.
Ein Dreh im Zug
Nach der Mittagspause traf sich Klappe auf! mit dem Filmteam am Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn erlaubte dem Team, in ihren Zügen zu drehen. Alle Beteiligten stiegen in einen Zug Richtung Güstrow. Auf der Hinfahrt besprach das Filmteam mit den Medienpädagogen Matthias Spehr und Marcus Napieralla, wie die Szene abläuft und was gedreht wird. Tahera kümmerte sich um die Kamera und wurde von Marcus unterstützt. Da Züge eher etwas weniger Platz bieten, mussten sie überlegen und ausprobieren, welche Perspektiven und Einstellungsgrößen sie nutzen können.
Auf der Rückfahrt von Güstrow machten die beiden Probeaufnahmen, während Kimia, Fernando und Nasir ihre Schauspielrollen einübten. Nasir als Schaffner sollte sehr einschüchternd wirken und die anderen beiden nach ihren Ausweisen fragen. Dabei griff er auf eigene Erfahrungen zurück, die er leider selbst schon machen musste. Die Probe dauerte die gesamte Fahrt von Güstrow nach Warnemünde. Allen Beteiligten war klar, dass der richtige Durchlauf schnell und konzentriert abgedreht werden muss.
Der Hauptdreh beginnt
Nach einer kurzen Pause in Warnemünde ging es zurück in Richtung Güstrow.
Alle nahmen ihre Plätze ein und der Dreh ging los. Bei Haltestellen mussten sie warten, bis der Zug wieder losfuhr. Aufgrund der Beengtheit des Zuges sieht man im Hintergrund immer wieder Fensterausschnitte. Im Film sähe es komisch aus, wenn die Landschaft immer wieder stoppt. Glücklicherweise konnten alle Einstellungen bis Güstrow abgedreht werden. Auf der Rückfahrt konnten noch zusätzliche Detailaufnahmen gemacht werden, bei denen man das Fenster nicht sieht.
Während Klappe auf! sich am Hauptbahnhof verabschiedete, fuhr das Team direkt zum nächsten Drehort, um eine weitere Szene zu drehen. Es war für alle ein langer und anstrengender Tag. Dafür wurden aber alle mit tollen Gesprächen, einer angenehmen Arbeitsatmosphäre und lustigen Momenten belohnt. Klappe auf! bedankt sich beim Team für den Einblick in die tolle Arbeit und bei der Deutschen Bahn für die Ermöglichung des Drehs im Zug. Klappe auf! freut sich schon sehr auf das fertige Ergebnis. Bei Interesse, wie es bei anderen Filmteams läuft, finden sich Informationen dazu unter Neuigkeiten.