Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie konnten die Mitglieder der Schulnetzwerke der Serviceagentur Ganztägig lernen M-V ihr Jahrestreffen wieder in Präsenz abhalten. Am 26. Januar 2023 trafen sie sich in der KGS Altentreptow, deren Leiter Dirk-Michael Brüllke selbst das regionale “Schulnetzwerk Ost” moderiert. Die rund 50 Teilnehmer*innen aus insgesamt neun Netzwerken waren zusammengekommen, um ihre Schulentwicklung u. a. in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Kulturelle Bildung und Kooperationen voranzutreiben.
Rückblick und Ausblick
Christoph Gelzenleuchter, Lehrer am Schulzentrum Barth, stellte als Sprecher des Netzwerks „Qualitätsentwicklung“ die Veranstaltungsreihe „Kind- und jugendgerechte Rhythmisierung“ vor, die seit Herbst 2022 sowohl online als auch in Präsenz stattfand. In diesem Netzwerk organisieren sich Ganztagskoordinatoren, Schulleitungen und Lehrkräfte verschiedener Ganztagsschulen, um die Schulentwicklung effektiver aufzustellen.
Konni Fuentes vom Team der Serviceagentur präsentierte außerdem Eindrücke und Einsichten von der Hospitationsreise in verschiedene niederländische Bildungseinrichtungen, die das Netzwerk „Zeitgemäße Lernumgebungen“ im Herbst 2022 mit finanzieller Unterstützung des EU-Austauschprogramms „Erasmus+“ organisiert hatte. Serviceagentur-Mitarbeiterin Ulrike Kaiser-Sturm stellte die für April 2023 geplante Hospitationsreise ins dänische Aarhus vor: Ebenfalls finanziert von der EU erhalten die Mitreisenden aus dem Schulnetzwerk “Kulturelle Bildung” die Gelegenheit, die Zusammenarbeit von Schulen und Kulturinstitutionen in unserem Nachbarland genauer zu erkunden und Inspiration für ihre eigene Arbeit zu bekommen. Derzeit gibt es noch einige freie Plätze, bei Interesse kann man sich über die Website der Serviceagentur Ganztägig lernen M-V melden. Darüber hinaus sind in den kommenden zwei Jahren weitere Hospitationsreisen in Planung, unter anderem nach Finnland, Spanien und Italien.
Das neue Netzwerkkonzept
Ein Schwerpunkt des Jahrestreffens war die Vorstellung des neuen Netzwerkkonzepts. Dabei handelt es sich um eine Überarbeitung des 2006 entwickelten bisherigen Konzeptes. Gemeinsam mit den Netzwerksprecher*innen hatte die Serviceagentur das alte Konzept kritisch unter die Lupe genommen und eine Neufassung erarbeitet. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Betonung der Eigenverantwortlichkeit der einzelnen Netzwerke und die Erweiterung des Spektrums der möglichen Netzwerkformate. Diese müssen nicht auf unbestimmte Zeit angelegt werden, sondern können beispielsweise auch nur ein Jahr lang tätig sein, je nach Bedarf der Mitglieder. Wichtig ist außerdem das Anliegen, die Außenwirkung der Netzwerke zu fördern und alle Netzwerke für neue Mitglieder offen zu halten. Die Serviceagentur möchte die Netzwerkarbeit unterstützen, indem sie zum Beispiel Veranstaltungsräume (in Präsenz oder online) sowie Honorare für Expertenvorträge zur Verfügung stellt, zentrale Hospitationsreisen organisiert oder eine Prozessbegleitung und Beratung anbietet.
Beim Jahrestreffen bilanzierten die bestehenden Netzwerke ihre bisherige Arbeit und entwickelten Vorhaben für das aktuelle Jahr. Dabei ergaben sich auch einige Neuausrichtungen. So haben sich zwei Netzwerke (“Qualitätsentwicklung” und „Kooperationen im Ganztag“) zusammengeschlossen, um die Zusammenarbeit zwischen Ganztagsschulen und außerschulischen Partnern weiter voranzubringen. Das Schulnetzwerk „Digitalisierung“ hatte sich bisher auf Aspekte konzentriert, die unmittelbar mit der Umsetzung des Förderprogramms „DigitalPakt Schule“ von Bund und Ländern zusammenhingen. Nachdem diese Phase abgeschlossen ist, soll nun in den Vordergrund rücken, wie offenere Unterrichtsmethoden und eigenverantwortliches Lernen mithilfe digitaler Ansätze angeregt werden können. Neue Schwerpunkte setzten sich auch das Netzwerk “Nachhaltigkeit” der BNE-Modellschulen sowie das Netzwerk der Grundschulen.
Mitwirkende gesucht
Neu ist auch die Etablierung einer sogenannten “Netzwerkbörse” bei jedem Jahrestreffen der Schulnetzwerke. Mit diesem Instrument können Verbündete für neue Themenfelder gesucht werden und Schulnetzwerke neu entstehen, fusionieren oder ihre Arbeit abschließen. Aktuell sucht beispielsweise eine Regionale Schule in der Mecklenburgischen Seenplatte noch Partnerschulen, die sich mit der Thematik “Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung” intensiver auseinandersetzen möchte und an einer schulübergreifenden Zusammenarbeit interessiert ist.
Falls Ihre Schule Interesse an einer Mitwirkung in den bestehenden Netzwerken der Serviceagentur hat oder selbst neue Partner für Netzwerke sucht, finden Sie unter www.ganztag-mv.de/netzwerke Kontaktformulare und weiterführende Informationen.
Die Serviceagentur Ganztägig lernen M-V bei der RAA M-V unterstützt Schulen und außerschulische Kooperationspartner im Land, die ganztägige Bildungsangebote entwickeln, ausbauen und qualitativ verbessern möchten. Die Begleitung von Schulnetzwerken ist ein Baustein ihrer Arbeit.