Das Projekt RomDialog setzt sich für die soziale Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe von geflüchteten Rom*nja aus der Ukraine ein. Durch gezielte Angebote fördert das Projekt die Teilhabe dieser besonders vulnerablen Gruppe und begegnet zugleich bestehenden Vorurteilen und strukturellem Ausschluss.
Mecklenburg-Vorpommern hat um die 30.000 ukrainischen Kriegsflüchtlinge aufgenommen, darunter Rom*nja, die größte Minderheit Europas. Vielen von ihnen sind durch eine lange europäische und deutsche Geschichte der Verfolgung und Diskriminierung, eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmarkt sowie durch tief verankerten Antiziganismus auf individueller und institutioneller Ebene mehrfach benachteiligt. Zudem wird die Teilhabe der Rom*nja durch die mangelnde gesellschaftliche Aufarbeitung der Verfolgung von Sinti*zze und Rom*nja im Nationalsozialismus erschwert.
Das Projekt verfolgt zwei zentrale Ziele: Zum einen die gezielte Unterstützung der Rom*nja, die insbesondere in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind, durch aufsuchende Sozialarbeit und zum anderen die Sensibilisierung der Aufnahmegesellschaft – vor allem Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen, Verwaltungen, Behörden sowie Pädagog*innen und Ehrenamtlichen in Mecklenburg-Vorpommern.
Ein Alleinstellungsmerkmal des Projekts ist die besondere Situation in Mecklenburg-Vorpommern: Im Gegensatz zu anderen Bundesländern existieren hier bislang keine Selbstorganisationen der Sinti*zze- oder Rom*nja-Communities. RomDialog möchte durch kontinuierliche Unterstützung, Vertrauensaufbau und Aufklärungsarbeit zum Thema Antiziganismus den Weg für einen respektvollen und gleichberechtigten interkulturellen Dialog ebnen.
Das Projektangebot umfasst:
- Bedarfsorientierte Beratungs- und Unterstützungsangebote für einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen
- Spezielle Schulungen für junge Frauen und werdende Mütter
- Empowerment-Programme für die Rom*nja-Community, einschließlich Coaching von Kulturmittler*innen
- Vernetzung und Qualifizierung von Multiplikator*innen in der Integrationsarbeit sowie Stärkung ehrenamtlicher Strukturen
- Begegnungsprojekte zur Förderung der gegenseitigen Akzeptanz zwischen Rom*nja und der Aufnahmegesellschaft
- Online-Schulungen zur Sensibilisierung im Umgang mit vulnerablen Gruppen und zum Abbau von Antiziganismus
Ansprechpartnerin
Dr. Iris Wachsmuth
Projektleiterin
RomDialog
E-Mail: iris.wachsmuth@raa-mv.de
Telefon: 0151 50562584
RomDialog ist ein Projekt der RAA Mecklenburg-Vorpommern e. V. und wird finanziert durch die Europäische Union und das Land Mecklenburg-Vorpommern.