Am 16.12.2024 wurde durch das Projekt Kommunales Konfliktmanagement der Stadt Neubrandenburg ein Expertisedokument übergeben, welche Wissen und Erfahrungen aus den Projekt bündelt.
In diesem Dokument finden sich die gesammelten Erkenntnisse über das Konfliktfeld „Nutzungskonflikte in öffentlichen und halböffentlichen Raum zwischen jüngeren und älteren Nutzer*innengruppen“, die Ergebnisse zu der Fortbildungsreihe zur Kommunalen Konfliktmanager*in, die Kurzkonzeption zum neu gebildeten Netzwerk des Berater*innenpool der kommunalen Konfliktmanager*innen und Handlungsempfehlungen aus der Projektarbeit.
Die Erkenntnisse über das Konfliktfeld umfassen fünf Konfliktdimensionen. Diese Dimensionen wurden erarbeitet durch die lokale Prozessbegleitung der RAA MV Philipp Blank und der externen Prozessbegleitung von SPI in Kooperation mit Akteur*innen der Stadt Neubrandenburg. Die Analyse wurde mittels einer ethnographisch und systemisch orientierten Grounded Theory Method getätig. Die Rekonstruktion der Konfliktdimensionen dient dazu, eskalierende Aspekte und Prozesse sichtbar zu machen, um einer potenziellen Eskalation entgegen zu wirken und Handlungsoptionen zu entwickeln.
Durch die Fortbildungsreihe konnten 13 Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft, Amt und Verwaltung der Stadt Neubrandenburg zur Kommunalen Konfliktmanager*in qualifiziert werden. Sie haben Wissen um der Analyse von Konflikten, in den Bereichen der Moderation und Entwicklung von Handlungsoptionen für eine produktive Bearbeitung von Konflikten auf kommunaler Ebene. Zudem haben sich die Konfliktmanager*innen zu einem Netzwerk eines Berater*innenpool zusammengeschlossen. Dieses Netzwerk kann durch professionelle Akteur*innen, Vereine, Ämter, Verwaltung der Stadt Neubrandenburg bezüglich einer Unterstützung bei der Bearbeitung kommunaler Konflikte angefragt werden. Dazu kann sich an den RAA MV Mitarbeiter Peter Scheifler von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie Neubrandenburg gewendet werden. Herr Scheifler übernimmt die Koordination des Netzwerkes, nimmt Anfragen entgegen, prüft sie auf ihre kommunale Relevanz und leitet die Anfragen an die Berater*innen weiter.
Die Handlungsempfehlungen des Expertisedokuments umfassen zum einen Empfehlungen zur Implementierung der Konfliktmanager*innen in die Stadtgesellschaft und Nutzungspotenziale und zum anderen Empfehlungen darüber wie die Konfliktdimensionen aus der Analyse produktiv und deeskalierend bearbeitet und weiterbearbeitet werden könnten. Die Handlungsempfehlungen wurden mit relevanten Akteur*innen der Stadt Neubrandenburg zuvor besprochen, zur Disposition gestellt und gemeinsam angepasst.
Das Expertisedokument mit seinen Erkenntnissen, Empfehlungen und neuen, nachhaltigen Strukturen unterstützt nun die Stadt und Stadtverwaltung Neubrandenburgs bei ihren zukünftigen Bearbeitungen von kommunalen Konflikten.
Hiermit endet auch das Modellprojekt Kommunales Konfliktmanagement am Standort Neubrandenburg zum 31.12.2024 und verabschiedet sich mit frohen Weihnachtsgrüßen.
Philipp Blank