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Das Internationale Ravensbrück Komitee kommt nach Neubrandenburg

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Schoko-Nikoläuse mit Transparenten auf den Stufen des Amts in Krakow am See.
Veröffentlicht am: 1. September 2022
Beitrag aus dem Bereich: Pressemitteilungen
Das Internationale Ravensbrück Komitee kommt nach Neubrandenburg Das Internationale Ravensbrück Komitee (IRK) besucht den KZ-Gedenkort Neubrandenburg-Waldbau, trifft Jugendliche in Neubrandenburg und berät mit dem Oberbürgermeister Silvio Witt. Wir laden Sie als […]

Das Internationale Ravensbrück Komitee kommt nach Neubrandenburg Das Internationale Ravensbrück Komitee (IRK) besucht den KZ-Gedenkort Neubrandenburg-Waldbau, trifft Jugendliche in Neubrandenburg und berät mit dem Oberbürgermeister Silvio Witt.

Wir laden Sie als Pressevertreter*in herzlich ein:

Besuch des Internationalen Ravensbrück Komitees

am Montag, 5. September 2022, 10:00 – 11:30 Uhr

im KZ-Gedenkort Neubrandenburg-Waldbau

(Hinweis zur Anfahrt: https://www.raa-mv.de/veranstaltungsort/kz-gedenkort-waldbau-neubrandenburg/)

Im KZ-Gedenkort Neubrandenburg-Waldbau wird es eine einstündige Führung mit einem sich anschließenden gemeinsamem Gedenken an die inhaftierten Frauen und Mädchen an einer dafür geschaffenen NamensTropfen-Installation geben. Außerdem wird ein Gedenkzeichen der Neubrandenburger Künstlerin Christine Kögler als symbolisches Vermächtnis an das Komitee übergeben. Es bezieht sich auf einen Appell an die Menschenrechte, den die französische Überlebende Micheline Maurel, die selbst fast zwei Jahre in Neubrandenburg schwere Zwangsarbeit verrichten musste,1955 in Genf formulierte.

Anschließend kommen auf Einladung der RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe und des Oberbürgermeisters Beteiligte aus der Dr. Hildegard Hansche Stiftung, der Stadt Neubrandenburg sowie Jugendliche aus dem START-Programm mit den Mitgliedern des Komitees über die Zukunft des KZ-Gedenkorts Waldbau ins Gespräch.

Das Komitee ist eine internationale Vereinigung ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück und seiner Außenlager. Es existiert seit mehr als 60 Jahren. Ursprünglich waren es Überlebende des Konzentrationslagers, die sich zu einem der beeindruckendsten europäischen Gremien erinnerungspolitisch engagierter Frauen zusammenfanden. Unter ihnen befanden sich auch einige namhafte Frauen, die in Neubrandenburg, im größten Außenlager des KZ Ravensbrück, schwerste Zwangsarbeit überlebten, so die Ukrainerinnen Ljudmilla Woloschina und Nadja Kalnitzkaja und die Slowenin Erna Muser.

Mittlerweile setzen Töchter und auch Enkelinnen die Arbeit im Komitee zur Bewahrung des Andenkens an die Frauen von Ravensbrück fort; darunter war nicht nur Giovanna Massariello, die Tochter der im KZ Neubrandenburg-Waldbau inhaftierten Italienerin Maria Arata, sondern ist derzeit z. B. auch die Tochter von Irma Gabler-Thälmann, die ebenfalls im KZ Neubrandenburg inhaftiert war.

Die Mitglieder des Internationalen Komitees sind überwiegend auch Mitglieder ihrer Landesverbände und anderer nationaler Vereinigungen. Derzeit sind folgende Länder im Komitee vertreten: Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Bundesrepublik Deutschland, Ungarn, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Russland, Slowenien, Spanien und die Ukraine. Jedes Jahr tagt das IRK in einem anderen europäischen Land. Es kämpft für das Vermächtnis der internationalen Gemeinschaft der ehemaligen Häftlinge der Konzentrationslager von 2009: „Erinnerung bewahren – authentische Orte erhalten – Verantwortung übernehmen“. 

Insgesamt befanden sich in der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Neubrandenburg mindestens 7.000 weibliche Häftlinge aus Ravensbrück, die für die damaligen Mechanischen Werkstätten Neubrandenburg zunächst in der Ihlenfelder Straße, später zusätzlich in einer halb unterirdisch gebauten Zweigstelle im Nemerower Holz unter anderem für die Luftfahrtindustrie produzieren mussten, darunter Bombenabwurfgeräte und Teile für die in Peenemünde entwickelte „V1-Rakete“ genannte Fieseler 103.

Die RAA M-V erhielt 2018 von der Landesregierung den Auftrag, ein Nutzungskonzept für einen KZ-Gedenkort in Neubrandenburg zu entwickeln. Seitdem sorgen die RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe und die Stadt Neubrandenburg, in Übereinkunft mit der Landesforst als Eigentümerin des Geländes, für eine Erinnerungsarbeit vor Ort.


Weiterführende Hinweise:

Die Webseite des Internationalen Ravensbrück Komitees: https://www.irk-cir.org/de

Ausgewählte Biographien im Anhang, erstellt von der RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe, erstellt zu den ehemaligen Mitgliedern des Komitees: Micheline Maurel, Maria Arata, Ljudmilla Woloschina und Nadja Kalnitzkaja, die das KZ Neubrandenburg-Waldbau überlebten.

Ihr Kontakt:

Dr. Constanze Jaiser

Projektleitung der RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe 

0 (49) 160 – 977 860 18 

constanze.jaiser@raa-mv.de |

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