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Batsheva Dagan in Malchow – Begegnung mit der Widerstandskämpferin, Autorin & Holocaust-Überlebenden

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Veröffentlicht am: 4. Dezember 2023
Beitrag aus dem Bereich: Aktuelles | Nachrichten
Schlagwörter: Begegnung | Malchow | zeitlupe
Am 27. und 28. November besuchte Batsheva Dagan aus Israel Mecklenburg-Vorpommern und kehrte zum wiederholten Mal an die Orte zurück, mit denen ihr Leben auf grausame Weise verbunden ist. In […]

Am 27. und 28. November besuchte Batsheva Dagan aus Israel Mecklenburg-Vorpommern und kehrte zum wiederholten Mal an die Orte zurück, mit denen ihr Leben auf grausame Weise verbunden ist. In Malchow befand sich bis 1945 ein Munitions- und Sprengstoffwerk der DAG, in dem tausende Zwangsarbeiter und ab 1943 Frauen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück unter widrigsten Bedingungen Waffen für den deutschen Vernichtungskrieg produzieren mussten. Batsheva Dagan kam Anfang 1945 auf dem Weg eines sogenannten „Todesmarsches“ als 19-jährige Frau ein zweites Mal nach Mecklenburg, nachdem sie 1942 als Dienstmädchen unter verdecktem Namen in Schwerin der Gestapo entkommen und schließlich doch aufgegriffen worden war und anschließend fast zwei Jahre im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau überlebte.

Aufgewachsen im polnischen Łódź in einer jüdischen Familie, wurde ihre Familie durch den Überfall Deutschlands und der Sowjetunion getrennt. Ihre Eltern und Schwestern waren von den deutschen Besatzern ermordet worden, während Batsheva Dagan zunächst in den jüdischen Widerstand fliehen konnte. Von der elfköpfigen Familie überlebten nur sie und zwei ihrer Brüder den Krieg und den Holocaust.

Batsheva Dagan, die sich nach 1945 als Pädagogin und Psychologin in den Aufbau des israelischen Staates einbrachte, musste nach dem Überfall am 7. Oktober 2023 und den Angriffen der islamistischen Terrororganisationen Hamas und Hisbollah im Alter von 98 Jahren erneut fliehen. Sie nutzte den Aufenthalt in Deutschland nun unter anderem dafür, um mit Klassen der Fleesenseeschule in Malchow sowie mit Schüler*innen in Berlin und in Sachsen-Anhalt über die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten und ihre Erfahrungen als Jüdin im NS-besetzten Polen und in Mecklenburg zu sprechen. In Malchow erinnerte sie an die Notwendigkeit, an die deutschen Verbrechen in der Region und an das Leid der Jüdinnen und Juden unter dem Hakenkreuz mit sichtbaren Gedenkorten zu erinnern.

Weitere Infos zu Batsheva Dagan:

https://auschwitzundich.ard.de/erinnern-an-auschwitz/ueberleben-nach-auschwitz/beitraege/batsheva-dagan.html

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