„Dass ich mal geehrt werde – dafür habe ich das mit dem Vorlesen nun wirklich nicht angefangen. Das ist auch gar nicht nötig. Es macht mir so viel Freude, jeden Montag in die Kita zu gehen und den Kindern vorzulesen.“ Auf diese Weise reagierte Jürgen Reichel am gestrigen Nachmittag spontan auf seine Ehrung als langjähriger Vorlesepate im km2 Bildung Neubrandenburg. Und fügte gleich hinzu: „So lange ich das kann, werde ich das auch auf jeden Fall weitermachen!“
Die Auszeichnung des Vorlesepaten, den die Kinder in Kita auch liebevoll ihren „Leseopa“ nennen, fand im Rahmen des Netzwerktreffens für alle Leseaktiven aus der Neubrandenburger Oststadt statt. Diese konnte sich nach langer Pandemie-Pause endlich einmal wieder in Präsenz treffen. Und so kam tatsächlich ein knappes Dutzend an (Vor-)Lesepatinnen, Lesehelfer*innen und Online-Lernpat*innen aus sämtlichen Kitas und Schulen des Stadtteils in den Räumlichkeiten von Weber Maschinenbau auf dem Neubrandenburger Datzeberg zusammen. Kein ganz ungewöhnlicher Ort für den km2 Bildungsverbund aus der Oststadt, schließlich ist die Günther Weber Stiftung von Beginn an als Partner und Förderer mit an Bord des Projektes.
Gleichfalls ausgezeichnet für ihr 7-jähriges Engagment wurden an diesem Nachmittag Bernd Rackwitz und Dieter Langschwager. Sie sind ebenfalls seit 2015 als Lesepaten an der Regionalen Schule Am Lindetal und an der Grundschule Ost aktiv. Allerdings konnte nur Ersterer in Präsens zugegen sein. Dieter Langschwager musste per Videoanruf live aus Berlin dazugeschaltet werden. Was jedoch für jemanden, der in der Pandemie über Monate hinweg seine Lernpatenschaften erfolgreich online gestaltet hat, überhaupt kein Problem darstellte.
„Auch von unserer Seite ein herzliches Dankschön für ihr ehrenamtliches Tun und Treiben in der Oststadt. Wenn man Ihnen so zuhört spürt man förmlich, wie Sie für die Sache brennen. Es ist toll, so viele Engagierte heute hier in unserem Haus begrüßen zu dürfen.“ Mit diesen Worten würdigte Gastgeberin Diana Hackmann das wertvolle Engagement aller Leseaktiven im Stadtteil. Nach einem munteren und lockeren Austausch sowie leckeren Häppchen stand im zweiten Teil der Veranstaltung schließlich ein weiteres Dankeschön und Highlight auf dem Programm: eine exklusive Führung durch die Werkshallen der Firma. Hierbei zeigten sich alle Besucher sichtlich beeindruckt, wie hochtechnologisiert und -automatisiert die Fertigungsprozesse für die weltweit gefragten Slicer-Maschinen heutzutage bzw. in dem Neubrandenburger Werk ablaufen.
Ehrlich gestanden – so spannend und interessant sind die Räumlichkeiten der Pädagogischen Werkstatt der RAA in der Oststadt, in der die Netzwerktreffen üblicherweise stattfinden eher nicht. Nichts desto trotz findet dort wieder das nächste Treffen statt. Am Dienstag 31. Mai 22 sind alle Interessierten herzlich eingeladen, sich ab 15 Uhr über die etwaige Gründung eines lokalen Mentor-Lesehelfervereins auszutauschen.
