Neubrandenburg (raa). Jedes Jahr ehrt die US-amerikanische Obermayer Foundation Initiativen, Personen und Vereine. Damit stärkt sie das Engagement für das Bewahren und Weitergeben jüdischer Geschichte in Deutschland sowie den Einsatz für Menschenrechte, Toleranz und Demokratie. Unter den Preisträgern 2022 ist das Projekt zeitlupe | Stadt.Geschichte & Erinnerung der RAA Mecklenburg-Vorpommern e. V. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen sich dazuzuschalten.
Die Preisverleihung findet am 25. Januar 2022 im Berliner Abgeordnetenhaus online statt und wird ab 18.00 Uhr im Internet (auf der Website des Berliner Abgeordnetenhauses und von Widen the Circle) als Live-Stream unter Watch the 2022 Awards Ceremony — Widen the Circle übertragen. Ab 20.00 Uhr steht eine Wiederholung (nur Englisch) zur Verfügung.
Das Projekt zeitlupe macht Regionalgeschichte in und um Neubrandenburg für junge Menschen erfahrbar. Das Projekt setzt auf Geschichtsvermittlung durch Aktivitäten, die einen direkten Bezug zur Lebenswelt der teilnehmenden Jugendlichen und Erwachsenen herstellen. Im Rahmen von Bildungsprojekten, wie zur Geschichte des ehemaligen KZ-Außenlagers Rechlin oder zu Sinti-Kindern im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, entwickeln Schüler unter professioneller Anleitung multi-mediale Materialien für den Unterricht. Die Materialien stehen Lehrkräften und Interessierten in ganz Mecklenburg-Vorpommern auch digital zur Verfügung.
Erwachsene und ältere Menschen werden mit den Angeboten von zeitlupe ebenfalls angesprochen und zum Nachdenken über Wurzeln und regionale Identität angeregt. In der Bildungsarbeit zu den Themenkomplexen Nationalsozialismus und Diktaturerfahrung legen die Beteiligten Vorurteile sensibel offen, schaffen Anlässe zum Austausch und zu Gesprächen und tragen so zu einem Demokratie, Vielfalt und Selbstwirksamkeit fördernden Geschichtsbewusstsein bei. Dabei finden Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven der jungen Menschen besondere Berücksichtigung.
Die Obermayer Awards würdigen deutsche Bürgerinnen und Bürger und Organisationen, die sich für die Erinnerung an die wichtige Rolle, die die jüdische Bevölkerung vor der Zeit des Nationalsozialismus über Hunderte von Jahren für die deutsche Gesellschaft spielte, einsetzen. Ausgezeichnet werden darüber hinaus Menschen, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte der Bekämpfung von Vorurteilen und Rassismus (einschließlich Antisemitismus) widmen und die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen fördern, um dem Aufkommen und der zunehmenden Verbreitung von Vorurteilen etwas entgegenzusetzen.
Kontakt und weitere Informationen
Dr. Constanze Jaiser
Projektleitung zeitlupe | Stadt.Geschichte & Erinnerung
0160 – 977 860 18
constanze.jaiser@raa-mv.de
