Über Müll, eine neue Schwimmhalle sowie E-Scooter in Neubrandenburg
Oberbürgermeister diskutiert mit Schüler*innen der RegS Am Lindetal über deren Sorgen, Nöte und Wünsche.
“Ich gebe der Veranstaltung heute 9 von 10 Punkten. Ich fand den Austausch – das Gespräch richtig gut. Ich nehme mit, dass viele Sachen einfach ´mal echt lange brauchen – z. B. der Schwimmhallenbau – und dass einige Dinge auch richtig viel Geld kosten. Das habe ich so nicht gewusst oder bedacht“
lautete das Fazit einer Schülerin aus der 9. Klasse, die als Vertreterin ihrer Klasse am heutigen Vormittag am “Jugenddialog” mit Oberbürgermeister Silvio Witt im Leseclub der Regionalen Schule Am Lindetal teilnahm.
Gemeinsam mit zehn weiteren Schüler*innen aus den 9. und 10. Klassen ging es in dem gut eineinhalbstündigen Veranstaltungsformat in erster Linie darum, sich zuzuhören, gemeinsam und in Ruhe ins Gespräch zu kommen: Welche Dinge stören und nerven uns? Was wünschen wir uns für die Oststadt bzw. die Stadt Neubrandeburg? Was würden wir gerne vom Oberbürgermeister erfahren?”
Zu diesen Leitfragen hatten sich die Klassen bereits im Vorfeld des Besuchs Gedanken gemacht und die wichtigsten Punkte für das Gespräch auf einem Plakat festhalten. Am heutigen Vormittag wurden sie dann in großer Runde dem Oberbürgermeister vorgestellt und erläutert. So kam eine lange Liste an vielen, unterschiedlichen Themen, Problemen, Wünschen und Fragen zu Stande: die Müllsituation in der (Ost-)Stadt, scheinbar nicht endende und viele Baustellen in der Stadt sowie die fehlenden Möglichkeit, an einem überdachten (!) Treffpunkt zusammenzukommen, an dem es nicht gleich wieder Ärger mit den Anwohnern gibt, sobald es mal lauter wird. Als Wünsche wurden billigere Busfahrkarten für junge Menschen, eine weitere Schwimm- und eine Eishalle sowie ein Event ausschließlich für Jugendliche ins Feld geführt. Zudem wurde nachgefragt, ob es auch in Neubrandenburg irgendwann einmal E-Scooter geben werde und wie es käme, dass nicht alle Sportvereine ausreichend Hallenzeiten zur Verfügung gestellt bekommen.
Silvio Witt stellte sich allen Fragen und arbeitetete die Liste der Jugendlichen samt Nachfragen Punkt für Punkt ab. Er erläuterte, was an der ein oder anderen Stelle bereits unternommen wurde und schon erreicht werden konnte, welche Pläne es in Bezug auf einzelne Wünsche gibt und warum bestimmte Angelegenheiten (z. B. Neubau des Schwimmbades) scheinbar so oder zu lange bräuchten. Gleichzeitig räumte er ein, welche Wünsche der Jugendlichen verständlich, (im Moment) durch die Stadt jedoch nicht finanziert werden könnten und in welchen Bereichen ihm ebenfalls – z. B. mangels fehlender Zuständigkeit – fast komplett die Hände gebunden seien (die Bahnanbindung in NB, die Ansiedlung bestimmter Modeläden im Lindetal-Center; aber auch der Vandalismus an bestimmten Orten.)
In Bezug auf Müll und Vandalismus appellierte er zudem an die Mitverantwortung aller Neubrandenbürger*innen – auch der jungen Generation. So kam schließlich die Idee auf, dass die Schüler*innen vielleicht die Patenschaft für einen Pavillon an der neuen Nord-Süd-Achse in der Oststadt übernehmen könnten. Dieses Thema soll nun in der Schülerschaft diskutiert werden.
Und auch in einem anderen Punkt war man sich sehr einig. Eine solche Veranstaltung war und ist für alle Seiten eine Bereicherung und soll deshalb beizeiten bzw. regelmäßig wiederholt werden.
Der Jugenddialog ist eine Gemeinschaftsaktion im km2 Bildung NB – in Kooperation der Regionalen Schule Am Lindetal mit der Schulsozialarbeit und dem Respectcoach der AWO sowie der Pädagogischen Werkstatt der RAA M-V.