Reisen und Inspirationen aus anderen Regionen schaffen mehr Bewusstsein über uns selbst und ermöglichen neue Impulse für unsere Arbeit und unseren Alltag.
Vom 4. bis 7. Juni 2024 reiste das RAA-Projekt perspektywa mit acht Multiplikator*innen der Projektregion entlang der Grenze über Brandenburg, Sachsen und Niederschlesien zurück nach Vorpommern und machten Halt an vielen interessanten Orten.
Zu Gast im Schloss Trebnitz erfuhr die Reisegruppe vom Leiter des Bildungs- und Begegnungszentrums, Darius Müller, mehr über die bewegte Geschichte des Ortes, die Aktivitäten des Vereines und die deutsch-polnischen Realitäten in der Region. Sie waren zudem Zeugen eines deutsch-polnischen Jugendaustausches und erlebten das Haus in Aktion.
Auf dem Weg nach Trebnitz machte die Gruppe einen Halt an der Europabrücke Nerüdnitz-Siekierki, die im Rahmen deutsch-polnischer Kooperation aus einer ehemaligen Eisenbahnbrücke zu einem grenzüberschreitenden Fahrrad- und Fußweg umgebaut wurde und einen wunderschönen Blick auf den Oderbruch bietet.
Am zweiten Tag der Reise galt der erste Stopp dem Muskauer Park Mużakowski, der durch Hermann Fürst von Pückler-Muskau Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt wurde. Mit ihm erlangte Bad Muskau weltweit Bekanntheit. Der Park gehört heute zu den wenigen staatenübergreifenden UNESCO Welterbestätten und erstreckt sich beiderseits der Neiße. Im Muskauer Schloss wurde die interaktive Ausstellung „Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen!“ besichtigt. So gab es auf sehr kreative Weise Informationen über den eigenwilligen Lebensweg des Fürsten. Der Park ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Zeugnis gelungener deutsch-polnischer Kooperation.
Diese spielten auch beim folgenden Halt in Ostritz zu Besuch beim Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch (KoKoPol) im Begegnungszentrum St. Marienthal eine wichtige Rolle. Gunnar Hille stellte als Leiter die vielfältigen Bestrebungen von KoKoPol vor, das Erlernen der polnische Sprache in Deutschland zu verankern und ein Netzwerk zwischen Einrichtungen aufzubauen, die für die polnische Sprache tätig sind.
Die letzte Station der Studienfahrt war Wrocław. Mit Hilfe von Marek Sztark, dem Leiter von Dolnośląskie Laboratorium Kultury (Niederschlesisches Kulturlabor), erlebte die Reisegruppe einen spannenden Stadtrundgang, der außergewöhnliche Einblicke in die Kunst- und Kulturszene der Stadt bot. Es gab die Möglichkeit, verschiedene Aktive und Orte kennenzulernen, an denen Menschen die Stadt durch Kulturangebote mitgestalten und einen Mehrwert für die Bewohner*innen schaffen. Inspiriert von einer Möbelmanufaktur, einem Keramikstübchen und Kulturzentrum, den Bunten Höfen (Malereien und Plastiken in den Innenhöfen von Wohnkomplexen), einer Bücherei sowie einem Musiklaboratorium, wurde die gemeinsame Entdeckungsreise gut gesättigt beendet.
Die Teilnehmer*innen erlebten zahlreiche angeregte Gespräche untereinander und mit den Gästen sowie reichlich Austausch an Kontaktdaten und zukünftigen Vorhaben. Damit hat die Fahrt einen wichtigen Beitrag zur (über)regionalen Vernetzung und fachlicher Weiterbildung geleistet.
Das Fazit der Reisegruppe fiel eindeutig aus: Bitte mehr davon!