Beim 3. Programmschultreffen „LdE an Grundschulen M-V“ am 29. September im RecknitzCampus Laage kamen rund 25 Teilnehmende zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsam Neues zu entdecken. Auf Einladung des RAA-Projekts „Kompetenzzentrum Lernen durch Engagement M-V“ waren Lehrkräfte aus zehn Grundschulen angereist, u. a. aus Teterow, Neubrandenburg, Lübstorf, Güstrow und Röbel.
Los ging es mit einem Rundgang durch den RecknitzCampus, inklusive Einblick in die Unterrichtspraxis von Englischlehrerin Nancy Bänsch. Ihre 4. Klasse wertete den Besuch des Sommerfestes des DRK-Pflegeheims in Laage aus. Seit vorigem Schuljahr engagieren sich die Kinder im LdE-Unterrichtsprojekt „Generationslernen in Laage“, bei dem sie die Seniorinnen und Senioren im Pflegeheim regelmäßig treffen. Im Gespräch mit Nancy Bänsch, Lehrerin Silvia Milhan und Schulleiterin Christiane Pilkes wurde deutlich, wie die LdE-Projekte den Unterricht im RecknitzCampus bereichern. „LdE schafft Momente für bildungsbenachteiligte Kinder, die sonst nicht mit ihren Talenten sichtbar sind“, betonte zum Beispiel Christiane Pilkens. Wenn Lehrkräfte den Kindern zutrauen, den Unterrichtsverlauf mitzugestalten, biete der LdE-Unterricht außerdem eine Entlastung für die Lehrpersonen. Deshalb möchte man in Laage den Unterricht mit LdE ausweiten und das Kollegium dafür kontinuierlich qualifizieren – zum Beispiel im Rahmen des Zertifikatskurses des LdE-Kompetenzzentrums.
Gute Bildung in herausfordernden Zeiten ermöglichen
Silvia Milhan stellte beim Programmschultreffen in Laage auch das LdE-Unterrichtsprojekt „Waldschutz“ vor. Dabei haben Kinder der 3. Klasse unter anderem mehrere Eichen gepflanzt, viel über den Aufbau eines Waldes gelernt und neue Fertigkeiten wie Flächenmessung erworben. „Mein Sachunterricht wird dadurch lebendiger, schafft Erinnerung und tiefere Lernerfahrung. Ich finde es auch schön, mit dem Pflanzen der Eichen etwas Dauerhaftes zu schaffen“, erklärte Silvia Milhan. Bettina Seiler, Bildungsreferentin der LdE-Koordinierungsstelle in Sachsen, war beeindruckt vom Engagement der Lehrerinnen: „LdE am RecknitzCampus zeigt, dass gute Bildung auch in herausfordernden Zeiten möglich ist.“
In der Austauschzeit gaben sich die Lehrkräfte gegenseitig Einblick in ihre LdE-Praxis im Schuljahr 2024/25. So stellte zum Beispiel die Grundschule Nord aus Neubrandenburg ihr Projekt „Klimaküche“ vor, die Grundschule Teterow erzählte von ihren Erfahrungen im Projekt „Musik und Tanz verbindet Generationen“ und das LFZ Güstrow berichtete vom Projekt ,,Gebärdenvideos für den Wildpark“. Gemeinsam wurde der Grad der Verankerung von LdE an den Programmschulen reflektiert. Inzwischen gibt es eine kontinuierliche LdE-Unterrichtspraxis und es nehmen immer mehr Lehrkräfte an den Fortbildungsangeboten teil. Der nächste Schritt besteht darin, LdE in die jeweiligen Schulprogramme aufzunehmen.
Demokratiekompetenzen fördern
Zum Abschluss des Treffens in Laage konnten die Teilnehmer*innen das Demokratiespiel „Demolino“ ausprobieren. Es wurde von der LdE-Netzwerkstelle Sachsen-Anhalt für den Einsatz in Grundschulen entwickelt und soll demokratische Entscheidungen im Unterricht erlebbar machen. Durch interaktive Methoden wie Diskussionsrunden und Abstimmungsspiele lernen die Kinder, ihre Meinung zu äußern, anderen zuzuhören und Kompromisse zu finden. Sie üben demokratische Verhaltensweisen wie Respekt, Toleranz und Mitbestimmung und entwickeln ein Verständnis für Kinderrechte und gesellschaftliche Teilhabe. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Methode auch Kindern mit geringen Lese- und Schreibfähigkeiten zugänglich ist. So nutzen die einzelnen Elemente von „Demolino“ Spielprinzipien, die vielen Kindern vertraut sind, wie Domino oder „Fischer, wie tief ist das Wasser?“, und bieten viel Raum für Bewegung und Interaktion.
Das nächste LdE-Highlight in Mecklenburg-Vorpommern ist übrigens die Jahrestagung in Waren (Müritz) am 20. November, wo auch das Demokratiespiel „Demolino“ ausprobiert werden kann. Alle Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.








