Verheiratete feiern nach zehn Jahren Rosenhochzeit – die Partnerschaft für Demokratie der Ämter Krakow am See & Mecklenburgische Schweiz feierte eine Dekade Partnerschaft, im wahrsten Sinne des Wortes. Am 13.11.2025 kamen zum Jubiläumsfest mehr als 60 Wegbegleiter:innen aus der Region. Bei „Punsch und Dialog“ schauten sie auf die Anfangsjahre seit 2015 zurück und sammelten Ideen für den Blick Richtung Zukunft. „Dass eine solche Partnerschaft für Demokratie in unseren Amtsbereichen existiert, ist keine Selbstverständlichkeit. Dafür wurde sich 2015 klar und eindeutig entschieden und zu dieser Entscheidung bekennen sich die Ämter Krakow am See & Mecklenburgische Schweiz trotz bürokratischer und finanzieller Hürden, trotz gesellschaftlicher und politischer Schwierigkeiten seit 2015 immer wieder aufs Neue“, sagte Matthias Streeb, der Amtsvorsteher für Krakow am See, in seiner Eröffnungsrede. Und seine Kollegin, die leitende Verwaltungsbeamtin Steffi Lucht, fügte hinzu: „Wir leben in einer strukturschwachen Region, ein Umstand, aus dem ganz ureigene Probleme erwachsen. Jedes einzelne Projekt, das über „Demokratie leben!“ mit der der PfD angestoßen wurde, setzt dem etwas entgegen. Heute, mit Zunahme von Populismus und Extremismus, mit Rückzug ins Private, Desillusionierung, Zukunftsängsten und immer rauerem Umgangston sind solche Projekte wichtiger denn je.“ Und hier können sich die Zahlen sehen lassen. Mehr als 200 Projekte aus allen Bereichen des Lebens wurden in den letzten 10 Jahren umgesetzt. Ob Theatertouren, Workshops, Aktionstage, Konzerte, ob analog oder digital, Ziel war es immer, die Vielfalt der Region zu fördern, ein tolerantes Miteinander zu gestalten und Extremismus den Boden zu entziehen. Insgesamt wurden 1,5 Millionen Euro in die Arbeit der PfD Krakow am See & Mecklenburgische Schweiz investiert, 1,3 Millionen Euro waren davon Bundesmittel. Die Amtsbereiche haben rund 200.000,- Euro Eigenmittel dazu gesteuert. Die meisten Projekte entstanden auf Initiative vor Ort tätiger Vereine und der Zivilgesellschaft.



Im Jahr 2025 lag ein besonderer Fokus auf der Kinder- und Jugendarbeit. Es ist eine Zeit, in der es weltweit und vor der eigenen Haustür gewaltig knirscht. Umso wichtiger war es, schon die Jüngsten mit ins Boot zu holen. So gründete sich im neu eröffneten Jugendbüro Krakow am See das Jugendforum, das Kindern und Jugendliche direkte Beteiligung an ihrem Lebensumfeld ermöglicht. Für ihre Projekte steht ein Jugendfond bereit. Außerdem thematisierten Theaterstücke von Kita bis zur Oberstufe aktuelle gesellschaftliche Fragen und die Jugendfeuerwehr Linstow schulte zu ihrem 30. Jubiläum gezielt junge Helden. Ein Jahr, in dem Kinder- und Jugendarbeit nicht nur politisch, sondern auch kulturell und praktisch im Alltag verankert wurde. Auch die Jugendkonferenz, die JuKo, ging in Teterow in die 3. Runde und zog mit über 200 Teilnehmenden mehr Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis Rostock als noch im Vorjahr. Das sind wunderbare Beispiele dafür, wie junge Menschen zu aktiven Gestaltern ihrer Welt werden. Zudem etablierte sich der Demokratie-Fachtag für pädagogisches Fachpersonal. In seiner 2. Auflage ging es in Schloss Vietgest um das Thema Mediendidaktik in der Demokratiebildung an Kitas und Schulen.
„Wir danken allen Projektträgern, die mit ihren Ideen unsere Amtsbereiche bereichern. Mit manchen arbeiten wir schon seit Anbeginn der Partnerschaft zusammen. Andere kommen neu hinzu und auch hier freuen wir uns über jeden Impuls“, sagt Sabrina Nehls vom Federführenden Amt Krakow am See. Sie ist seit 2015 die konstante Ansprechpartnerin für alle Belange der Partnerschaft für Demokratie und bereitet im Hintergrund schon alles für die kommende Förderperiode 2026 vor – der Startschuss in die nächsten 10 Jahre. Ihr zur Seite steht David Vogel. Er hat im September 2025 die Koordinierungs- und Fachstelle übernommen und bringt neuen Wind in die PfD. „Für mich hat Mecklenburg-Vorpommern ein enormes Potenzial, besonders auch in den Regionen, die nicht direkt an der Ostsee liegen. Genau das möchte ich gerne sichtbar machen und mit den Menschen vor Ort ausbauen“, sagt der 30-jährige Geschichts- und Kulturwissenschaftler über seine Wahlheimat. Gemeinsam mit seiner Kollegin Alena Lyons, der Beraterin für Demokratiestärkung und Extremismusprävention, will er die Probleme vor der Haustür angehen und sucht mit allen Partner:innen vor Ort Wege und Mittel heraus aus gesellschaftlichem Frust und hin zu einem Gemeindeleben, in dem sich Engagement lohnt. „In diesem Sinne rufen wir alle auf, sich zu beteiligen. Auf unserer Webseite www.pfd-krakow-mecklenburgische-schweiz.de halten wir Sie über alle Projekte und Fördermöglichkeiten auf dem Laufenden. Sprechen Sie uns gerne an, wenn auch Sie etwas bewirken wollen“, lädt David Vogel für 2026 gezielt ein.



