LdE-Lehrkräfte aus M-V treffen sich in Lübstorf und Altentreptow
Was passiert, wenn engagierte Lehrkräfte aus ganz Mecklenburg-Vorpommern zusammenkommen, um über ihre Unterrichtsprojekte mit dem pädagogischen Konzept Lernen durch Engagement (LdE) ins Gespräch zu kommen?
Es entstehen Räume voller Inspiration, gegenseitiger Wertschätzung und neue Unterrichtsimpulse.
Insgesamt kamen bei zwei LdE-Vernetzungstreffen über 60 Lehrkräfte aus 26 Schulen in Lübstorf und Altentreptow zusammen. Beide Veranstaltungen boten reichlich Gelegenheit zum Austausch, zur Reflexion eigener LdE-Erfahrungen und zur Diskussion darüber, wie gesellschaftliches Engagement und fachliches Lernen noch stärker miteinander verknüpft werden können.
Präsentationen verdeutlichen vielfältige Potentiale der Lehr- und Lernform LdE
Die Präsentationen der Lehrkräfte verdeutlichten eindrucksvoll, wie erfolgreich das Konzept „Lernen durch Engagement“ an die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppen und die besonderen Herausforderungen der Schulumgebung angepasst werden kann. Im Mittelpunkt standen immer wieder auch, die Potentiale für die Förderung von Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz, wie zum Beispiel:
- Bewusstsein für nachhaltiges Handeln
- Empathie und Bereitschaft, sich aktiv für ältere Menschen einzusetzen
- Wissen über demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Schule
- Kenntnisse zu zukünftigen Berufsbildern
- Erfahrungen mit berufsbezogenen Aufgaben
- Reflexion von eigenen Stärken und Schwächen
Mitbestimmung verwandelt Fachunterricht zu Wildbienen oder zum Lesen in einen demokratischen Erfahrungsraum
Der LdE-Unterricht zum Schutz der Wildbienen etwa eröffnete neue Wege zur Förderung der Lese- und Schreibkompetenzen bei teilnehmenden Förderschüler:innen. Vorlese- und Spieletage im Seniorenheim stärken Empathie und Mitgefühl der Lernenden und fördern zugleich wichtige Basiskompetenzen.
Jede Projektidee zeigte wirkungsvoll, wie bedeutsam die aktive Beteiligung der Lernenden für ihre Motivation und ihren Lernerfolg ist.
Wenn Schülerinnen und Schüler mitgestalten dürfen, wird Fachunterricht zum demokratischen Erfahrungsraum. Es entsteht ein zukunftsorientiertes Lernumfeld, das junge Menschen stärkt und gezielt auf gesellschaftliche Teilhabe vorbereitet.
Um sich ein Bild davon zu machen, wie lebendig und nachhaltig Lernen durch Engagement in der Schulpraxis umgesetzt wird, stellten sich in Lübstorf die NORDMETALL-Stiftung (Jannick Leunert) und die Stiftung Lernen durch Engagement (Mareike Fritz) in einem moderierten Kurzinterview vor.
Beide Förderer zeigten auf, wie ihre Förderarbeit konkret zur Stärkung aktiver Zivilgesellschaft und zu bildungspolitischen Entwicklungen beiträgt.
Im Dialog mit den verantwortlichen Lehrkräften konnten sie Einblicke in die konkreten Umsetzungen und Erfahrungen der Schulen gewinnen und hautnah erleben, wo und wie ihre Unterstützung einen sichtbaren Beitrag für gesellschaftliche und bildungspolitische Veränderungen in Mecklenburg-Vorpommern leistet.
Auch das Institut für Qualitätsentwicklung M-V war vertreten: Erik Sintara nutzte beide Treffen, um mit Schulen ins Gespräch zu kommen. Viele Teilnehmende werteten seine Teilnahme als ermutigendes Signal dafür, dass das Thema LdE zunehmend auch in übergeordneten bildungspolitischen Zusammenhängen mitgedacht wird. Ein Erfolg für alle die ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung gezielt mit LdE gestalten.
LdE-Vernetzungstreffen stärken Innovation und neue Ideen
Die Veranstaltungen machen deutlich: Lehrkräfte brauchen Orte der Vernetzung – um voneinander zu lernen, neue Impulse mitzunehmen und gemeinsam Bildung weiterzudenken. Das Kompetenzzentrum LdE M-V eröffnet genau solche Vernetzungsorte und entwickelt „Lernen durch Engagement“ damit dynamisch zu einem wertvollen Instrumentarium der Unterrichts- und Schulentwicklung weiter – getragen von engagierten Lehrkräften, unterstützt durch starke Partner und begleitet von einer wachsenden bildungspolitischen Aufmerksamkeit.
Text: Kira Schulze
Fotos: Kira Schulze, Stefanie Intreß