Der Fachtag richtet sich an interessierte Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, Horten und Grundschulen sowie an Multiplikator*innen, die sich für eine diversitätssensible und diskriminierungskritische frühe Bildung engagieren. Im Rahmen von Vorträgen, Praxisbeispielen, Workshops und eines Markts der Möglichkeiten werden neben fachlichen Grundlagen viele Anregungen und Impulse für die Praxis vermittelt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Fachstelle Mehrsprachigkeit MV und des Projekts Familien- und Fachkräftebildung in Schwerin. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf konstruktive Impulse für eine vielfaltsbewusste und inklusive pädagogische Praxis!
Programm
- Ab 9:30 Uhr Ankommen und Anmeldung bei Kaffee und Tee
- 10:00 Uhr Beginn und Grußworte
- 10:20 Uhr Impulsvortrag von Tebogo Nimindé-Dundadengar
- 11:20 Uhr Kurze Pause
- 11:40 Uhr Beispiele aus der pädagogischen Praxis
- 12:30 Uhr Mittagssnack und Markt der Möglichkeiten
- 13:30 Uhr Workshops
- 15:30 Uhr Abschlusspodium
- 16:00 Uhr Ende und informeller Ausklang bei Kaffee und Tee
Impulsvortrag und Workshops
Impulsvortrag: „Warum diversitätssensible Pädagogik? Einige Grundlagen und Anregungen am Beispiel der Mehrsprachigkeit“
Die Referentin gibt einen Einblick in die Grundlagen einer diversitätssensiblen pädagogischen Praxis in der frühen Bildung und ihre Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Anhand von praktischen Beispielen beleuchtet sie, wie Mehrsprachigkeit als wertvolle Ressource und Ausdruck von Vielfalt genutzt werden kann, um eine inklusive Lernumgebung zu schaffen. Der Vortrag unterstreicht die Bedeutung der Wertschätzung und aktiven Einbeziehung von Familiensprachen im Bildungsalltag.
Referentin: Tebogo Nimindé-Dundadengar – Psychologin, Autorin und Unternehmerin; Co-Gründerin des Onlineportals Tebalou für vielfältige Kinderbücher und Spielzeug, Co-Autorin (mit Olaolu Fajembola) von „Gib mir mal die Hautfarbe – Mit Kindern über Rassismus sprechen“ (Beltz Verlag, 2021) und „Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen“ (Beltz Verlag, 2024); https://tebalou.shop/
Workshop A: „Alle dabei? Die Zusammenarbeit mit Familien vielfaltsbewusst gestalten“
Ein wertschätzender und lebendiger Umgang mit den Familiensprachen und -kulturen der Kinder stärkt sie in ihrer Identitätsentwicklung und lädt Familien zur Teilhabe an Bildungsprozessen ein. Im Workshop setzen wir uns mit den Qualitätsaspekten und Stolpersteinen einer diversitätssensiblen Praxis auseinander und erarbeiten Anregungen zur vielfaltsbewussten Zusammenarbeit mit Familien.
Referentinnen: Dr. Claudia Seele, Erziehungswissenschaftlerin, und Franziska Holm, Kindheitspädagogin, Fachstelle Mehrsprachigkeit MV, RAA – Demokratie und Bildung M-V e. V.; www.mehrsprachigkeit-leben.de
Workshop B: „Ausgrenzung und Mobbing bereits in Kita, Hort und Grundschule kreativ zum Thema machen“
Im Workshop wird das pädagogische Projekt „Aufstand der Umlaute“ und die Arbeit mit dem Kamishibai-Theater vorgestellt. Wir wollen damit Inspiration und Impulse geben, um Diskriminierungserfahrungen und Mobbing zu thematisieren und so Demokratiebildung mit Kindern im Vor- und Grundschulbereich zu stärken.
Referent: Dr. Daniel Trepsdorf – Leiter des Demokratiezentrums Westmecklenburg der RAA M-V; seit Jahren in der Demokratiepädagogik sowie in der Gemeinwesenberatung tätig; www.demokratie-mv.de
Workshop C: „Meine Sprache(n), meine Geschichte(n), meine Stimme! – Sprachliche Vielfalt leben, Linguizismus entgegenwirken“
Wie beeinflusst Sprache unsere Zugehörigkeit und Teilhabe? In diesem interaktiven Workshop setzen wir uns mit der Macht von Sprache auseinander und hinterfragen, wie sprachbezogene Diskriminierung – auch Linguizismus genannt – wirkt. Wir erkunden, inwiefern Sprache mit Identität, Privilegien und Ausschlussprozessen verknüpft ist. Gemeinsam reflektieren wir unsere eigenen Sprachbiografien und entwickeln Strategien, um sprachliche Vielfalt zu stärken und diskriminierenden Strukturen entgegenzuwirken.
Referentin: Sheyma Arfawi ist Landeskoordinatorin für Griffbereit und Rucksack bei der RAA Berlin. Zudem ist sie systemische Beraterin und Bildungsreferentin für diskriminierungskritische Arbeit und Sprache. www.raa-berlin.de
Workshop D: „Vielfalt in der Puppenecke – Diskriminierungssensibler Umgang in der pädagogischen Praxis“
Was ist eigentlich Diskriminierung und wie diversitätssensibel ist unsere Praxis? Gemeinsam erarbeiten wir, wie Räume diskriminierungssensibel gestaltet werden können.
Referentinnen: Leyla Rauch und Carolin Henker – Antidiskriminierungsbüro Schwerin &Ludwigslust-Parchim; https://antidiskriminierung-mv.de/
Workshop E: „Das ist doch nur was für Mädchen… Ein Blick auf Geschlechterklischees im Kita- und Grundschulalter“
„Typisch Mädchen“ und „typisch Jungs“ sind Kategorien, mit denen wir uns in der pädagogischen Arbeit immer wieder auseinandersetzen müssen. Im Workshop wollen wir einen Blick auf diese Klischees werfen und darüber nachdenken, wie wir diese im Sinne einer kindgerechten Pädagogik hinterfragen können.
Referent*innen: Karolin Mrosek – Mitarbeiterin der Landesgeschäftsstelle und Bildungsreferentin beim LSVD Queer Mecklenburg-Vorpommern e.V. (www.queer-mv.de) und Robert Gotterbarm – Landesfachstelle für sexuelle Gesundheit und Familienplanung MV (https://mv-inteam.de/)
Workshop F: „Dafür bist du noch zu klein! Wie Partizipation in der Kita Adultismus entgegenwirken kann“
Gelebte Partizipation wird von Fachkräften unterschiedlich gestaltet, erlebt und als komplex bewertet. Für die Entwicklung kindlicher Selbstwirksamkeit spielt die Reflexion von Adultismus, sprich der Machtungleichheit zwischen Kindern und Erwachsenen, eine entscheidende Rolle. Im Workshop reflektieren Fachkräfte gemeinsam, ob und wie Partizipation adultistischen Verhaltensweisen entgegenwirken kann.
Referentin: M. A. Sabine Sölbeck, CJD Nord, Fachreferentin für Weiterbildungen und Projekte, IHK-Fachkraft für Kleinkindpädagogik, Praxis-Begleiterin von Alltags-Partizipation in der Kita
Hinweise
Der Tagungsort selbst ist barrierefrei. Kurze Wegstrecken sind mit Kopfsteinpflaster ausgelegt. Der Zugang mit Rollstuhl erfolgt über die Körnerstraße 7. Bitte teilen Sie uns Ihre Bedürfnisse hinsichtlich einer barrierearmen Anreise und Tagungsteilnahme bei Ihrer Anmeldung mit. Wir bemühen uns, diese zu berücksichtigen. Die Tagung findet in deutscher Sprache statt. Es werden ein vegetarischer Mittagssnack sowie kalte und heiße Getränke, Obst und Gebäck angeboten. Als Organisationsteam sprechen wir uns klar gegen jegliche Form der Diskriminierung aus und wünschen uns ein möglichst respektvolles und vielfaltssensibles Miteinander, sodass die Tagung Räume für konstruktiven Austausch sowie für gemeinsame Lern- und Entwicklungsprozesse bieten kann.
Die RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist staatlich anerkannter Träger der Weiterbildung. Die Teilnahme am Fachtag wird vom Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern als Lehrkräftefortbildung anerkannt.